ABSTRACTIONS
Simon Heusser, Kira Mäder, Mario Volpe

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Simon Heusser, Endless Growth, 2023

Die Gruppenausstellung Abstractions vereint aktuelle Arbeiten von Simon Heusser (*1985) und Kira Mäder (*1996) mit frühen Werken von Mario Volpe (1936-2013). Dabei liegt dem Begriff der Abstraktion, der sich ihren Bildern anzuschließen vermag, die individuelle Auseinandersetzung mit Naturraum, organischem Körper und gebauter Architektur zugrunde. Heussers, Mäders und Volpes Bildräume erschließen sich durch präzise gesetzte Konturen und Farbgehäuse, die von Konkretem erzählen und gleichzeitig den Sehenden vielfältige Interpretationsspielräume überlassen. Dem Vorhandenen im sich abstrakt Ausdifferenzierenden zu begegnen, es auf der Fläche des Bildes und als Metapher im Raum zu greifen – dazu lädt die Ausstellung in der Reflector Gallery in Bern ein.


Simon Heusser (geboren 1985, lebt und arbeitet in Zürich) befasst sich in seiner neuen Werkreihe nicht nur mit der Formensprache von Organischem, sondern verwendet für seine Monotypien Naturfarben mit aus Algen gewonnenen Pigmenten. Der Künstler formuliert sein Vokabular aus der Vielschichtigkeit dessen, was ihm im präzisen Beobachten des Naturraums begegnet: Beim Tauchen im Wasser oder beim Betrachten von historischen Herbarien in Bibliotheken erfasst er Formen, die er dann mittels Linoleum-Schablonen durch Tiefdruckpressen in transluzid schimmernde Unikate auf Papier überführt und dabei bis an die Grenzen des bedruckbaren Bildraums geht. Heussers Monotypien sind so ihrerseits Teil eines wachsenden fiktiven Herbariums.


Kira Mäder (geboren 1996, lebt und arbeitet in Bern) geht in ihren Malereien vom Körper aus: von der (abstrakten) Wahrnehmung des eigenen Körpers oder aber von Körperteilen, die sie im Außenraum sieht, im Vis-à-vis erfährt. Mäder arbeitet mit Ölfarbe, Acryl, Kreide und Farbstiften auf Papier und Leinwand, spürt Fragmenten in einer kontrastierenden Linienführung oder etwa durch verwischte Flächen nach, die sich zu eigenständigen Körpern und Höhlen verdichten. Dabei entstehen mitunter kantige Gebilde, in denen sich sanft ein Bildgefüge und Augenpaar an den Grenzen des Darstellbaren verorten kann, dem sie Raum zum Annähern an das Vorgefundene schenkt.


Mario Volpe (geboren 1936 in Barranquilla, Kolumbien, gestorben 2013 in Bern) begann seine künstlerische Laufbahn in den 1950er Jahren als Architekt, bevor er sich in den 1960er Jahren dem amerikanischen Abstrakten Expressionismus zuwandte und Maler wurde. Die von ihm zunächst angewandten Techniken des starken Farbauftrags – gespachtelt, getropft oder gestisch akzentuiert – werden oft von klar gesetzten Linien und Flächen gesäumt und verweisen durch sein gesamtes Werk hindurch auf das konstruktive Erschaffen und Stabilisieren von Räumen. Die Ausstellung Abstractions zeigt eine Auswahl von Volpes Malereien und Papierarbeiten aus den 1960er und frühen 1970er Jahren, die sein nonchalantes Definieren und Auflösen von Strukturen verhandeln.

Text: Christina Irrgang

Events

Vernissage: Freitag, 05.01.24, 18 - 21 Uhr

Galerienwochenende: Samstag und Sonntag, 13./14.01.24, 11-17 Uhr

Finissage: Sonntag, 21.01.24, 17-19 Uhr

Öffnungszeiten

Donnerstag: 17.30-19 Uhr

Freitag: 15-18Uhr

Samstag: 15-18 Uhr

Zu Gast im Volume, Lorrainestrasse 14, 3013 Bern

https://volume-kunstraum.ch/